Mixtape: Best of 2015

Von Jahr zu Jahr merke ich wie wenig aktuelle Musik ich konsumiere. Ich sollte mich schämen, aber auf der anderen Seite kann ich mir schwer das Jahr 2015 ohne diesen Ohrwurm vorstellen:

Aber nun zu dem, was es auf meine persönliche Hitliste des vergangenen Jahres geschafft hat.

Zufinden bei Spotify und natürlich hier.

Viel Spaß!


1.Jan Böhmermann – V for Varoufakis

Es ist ja kein Geheimnis, dass ich das Neo Magazin Royale sehr lieb habe. Und ich finde, sie haben bisher immer tolle Songs produziert und dazu auch immer interessante Videos produziert. Meist spannender als bei Berufsmusikern. Ich wünschte, es wäre meine Sendung.

2. My Morning Jacket – Believe (Nobody Knows)

Eine Band, die ich mir in voller Albumlänge nie angehört hätte, aber mir live so sehr das Herz öffnete. Die letzten warmen Sonnenstrahlen im September.

3. Bilderbuch – Plansch

Ich finde deutsche Texte tendenziell schwierig. Führt oft zum Fremdschämen. Vielleicht ist es die österreichische Sprachmelodie oder die Anleihen im sexy R’n’B, aber ich kann den Hype um diese Herren durchaus nachvollziehen. Bestimmt eine gute Liveband.

4. Katzenjammer – Flash In The Dark

Definitiv eine gute Liveband. Publikum neigt unverständlicherweise zum erstarrten Stehen oder überdeutschen Klatschen.

5. Fall Out Boy – American Psycho / American Beauty

Ich mag das Album. Sie tun nicht mehr, als wären sie eine Punkband, sondern machen einfach herrlich überproduzierte Popmusik mit lustigen Videoclips und Texten. Warum ich ernsthaft mal auf Pete Wentz stand, verstehe ich nun überhaupt nicht. Verrückt, diese Pubertät.

6. FFS – Sõ Desu Ne

Auch eins der Alben, die live 300 Mal besser klingen. Ich habe Sparks gesehen. Das muss man erst einmal verarbeiten. Zusammen mit Franz Ferdinand. Wer hätte das gedacht.

7. Le Butcherettes – La Uva

Ja, irgendwie habe ich in diesem Jahr ein bisschen mehr neuen Krach vermisst. Nach dem Zusammenstellen des Mixes habe ich auch erst einmal laut „Ride The Lightning“ angemacht. Wo ist denn bitte der Rock hin seit ein paar Jahren?

8. Kendrick Lamar – King Kunta

Hip Hop, der sich musikalisch nicht einschränkt. So muss das sein.

9. James Bay – Best Fake Smile

Also wenn ich tausende junge Menschen dazu glücklich mitsingend sehe, dann mache ich mir über die Qualität der populären Musik keine Sorge. Der gute James Bay wurde populär als ich durch Venedig streifte und war wirklich das einzig gute im italienischen Fernsehen. Und auch live hat er eine gute Figur gemacht. Die Preise für seine regulären Konzerte sind aber überzogen. Da warte ich lieber noch zwei Alben.

10. Ryan Adams – Style

Dieser Kerl war neben PJ Harvey mein Freund des Jahres. Wie viele Stunden haben wir zusammen in Selbstmitleid verbracht. Und dann bringt er ein Coveralbum des Swift’schen „1989“ heraus. Jetzt warte ich nur noch auf eine gemeinsame Tour.

11. Drake – Hotline Bling

Irgendwie war 2015 das Jahr der eigenartig tanzenden Herren (siehe „Ex Machina“). Drake war mir irgendwie immer sympathisch, jetzt wo er mir so viele Moves offenbart hat, noch mehr. Den Song habe ich ständig als Ohrwurm.  Und die GIF-Sympathisantin war glücklich:

http://www.vulture.com/2015/10/gif-taxonomy-drake-dancing-hotline-bling-video.html

12. Gwen Stefani – Used To Love You

Wenn es ein weibliches Vorbild in meiner Kindheit gab, dann wohl die gute Gwen Stefani. 20 Jahre nach „Don’t Speak“ von meinem Kindheitsalbum „Tragic Kingdom“ verarbeitet die Dame wieder eine schmerzhafte Trennung auf wunderschöne, eingängige Art.

13. Desaparecidos – The Left Is Right

Ich finde das ja gut, dass der Conor Oberst nicht nur traurig als Bright Eyes sein Dasein fristet. Manchmal braucht man einfach mal ein Album voller Wut und Energie. Und Gitarren.

14. Girlpool – Chinatown

Die sehen alle so dermaßen sympathisch aus! Schon letztes Jahr gab es viele Bands, die den 90ern frönten und zeigten, dass anscheinend eine neue Welle an Riot Grrrls auf uns zukommen wird. Optisch haben das in Berlin jedenfalls schon viele perfektioniert. Es bleibt spannend.

15. Kitty, Daisy & Lewis – Turkish Delight

Handgemachte, echte analoge Musik. In diese Band verliebt man sich spätestens, wenn sie vor einem im Sonnenschein stehen.

16. New Order – Unlearn This Hatred

Auch wenn meine Konzerterfahrung sehr ambivalent war, ich mag das Album.

17. Noel Gallagher’s High Flying Birds – Do The Damage

Ich dachte, ich bin cool und nehme einen Bonustrack vom 2. Album, der mich live ziemlich umgehauen hat. Ansonsten ist zu dem Herr nichts hinzuzufügen.

18. Sufjan Stevens – John My Beloved

Sufjan Stevens verbinde ich primär mit Tod und Leid. Das erste Mal begegnete ich ihm in Kalifornien, hin und wieder im Winter, aber trotz der Liebe war ich nie bereit ein komplettes Album durchzuhalten. Zu deprimierend. Dieses Jahr habe ich es endlich geschafft, ein Konzert kann also bestimmt in ein paar Jahren folgen.

19. Björk – Lionsong

Ein Leben ohne Björk wäre schmerzlich wenig wert.

20. Faith No More – Black Friday

Hippie Shit at its best. Wir wissen alle, dass 2015 das Jahr dieser Band war. Und mich Mike Patton umringt von Blümchen mit Tamburinchen im Händchen zutiefst glücklich gemacht hat.

21. Refused – War On The Palaces

Die zweite Band, die nach Jahren der Abstinenz gezeigt hat, wie sehr die Welt sie braucht. Und wie das mit dem guten Album UND der genialen Performance funktioniert.

22. FKA twigs – Glass & Patron

Den Clip fand ich schon spannend, aber die generelle Faszination der Kritiker für die Dame konnte ich noch nicht vollständig erfassen. Bei R’n’B neige ich leider tendenziell zu spontanen Einschlafattacken.

23. Miley Cyrus – Twinkle Song

Die Dame hat mich nicht nur mit der Kollaboration mit den Flaming Lips überrascht, nein, auch emotional hat sie mich mit diesem Auftritt bekommen. Wann sieht man heutzutage einen populären Musiker noch einen berührenden Gefühlsausbruch erleben? Und ich liebe einfach, wie sie schreit.

24. Ladybaby – Nippon Manju

„Change the rules, smash the boundaries“ steht im Bandlogo. Die Nachwehen von Babymetal gefallen mir. Und steigern meine Vorfreude auf Tokio im Februar. Ich werde aber nirgends so herumtanzen. Versprochen.

25. Thundercat – Them Changes

Ein perfekter Walkman-durch-die-Gegend-lauf-und-sich-cool-fühl-Song!

26. Deichkind – Selber machen lassen

Ich mag Menschen nicht, die Deichkind nicht verstehen. Oder schlimmer, verstehen und nicht mögen.

27. K.I.Z. – Hurra, die Welt geht unter

Die sympathischen Herren haben 2015 einen Song veröffentlicht, den ich inhaltlich vollkommen absegne und mich mit seiner Grundstimmung sehr eingenommen hat. Das war wirklich genau das Lebensgefühl des Jahres.


Und, was habt ihr 2015 so gehört? Entdeckungen? Enttäuschungen? Erzählt!

Vendetta's Veek

18 Comments Hinterlasse einen Kommentar

  1. Mit „American Psycho / American Beauty“ tue ich mir genauso schwer, wie mit dem Vorgänger. Klar war es davor auch PowerPop und kein Punk, doch wenigstens Gitarren und die brauch ich halt dann doch, wenn ich mir so etwas anhören mag… 😉

  2. Sehr interessante und wild gemischte Liste. Da kenn ich einiges nicht, oder kenne es vom Namen her, hab aber nie reingehört. Jetzt bietet sich es ja wunderbar an, diesen Umstand zu ändern.
    Aber die neue New Order ist doof. -.-

    • Ich bin gespannt, was du davon magst und was nicht.

      Kann ich verstehen, aber irgendwie hat es soetwas Manchester-Rave-iges, was mir irgendwie Freude bereitet, wenn ich durch Berlin stapfe. Zuhause würde ich mir das auch nicht auf den Plattenteller legen.

  3. Coole Playlist, mit einigen Songs, die auch mich die letzten Jahre begleitet haben. 🙂 Sufjan Stevens finde ich grandios. Meine Favorit von ihm ist ‚All of Me Wants All of You‘. Der Gute bringt mich auch immer sofort in so eine stille, nachdenkliche Stimmung. Aber manchmal brauche ich das. 🙂 So ähnlich geht’s mir auch bei Elliot Smith. Und ‚Selber Machen lassen‘ is ja so ein Ding, da könnte ich mir einfach nur den ganzen Tag lang immer wieder in Dauerschleife das Video anschauen. Aber das geht mir Deichkind fast immer so, die sprudeln einfach nur so vor Ideen.:-D

    • Ja, sowohl der Sufjan als auch der Elliott können einen wirklich in der Seele bewegen, aber deswegen kann ich die auch nicht so oft hören.

      Deichkind sind ein Grund, warum ich ganz froh bin, in Deutschland mit ihnen aufgewachsen zu sein. Kann mir ein Leben ohne diese erfrischende Note gar nicht vorstellen.

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