Mixtape: Best of 2013
„Hüüüääärrgh“ werden viele von euch jetzt bestimmt denken, aber nein, ich habe mich nicht verschrieben. Ich habe das ganze Jahr über nicht geschafft, mein 2013er Mix zu veröffentlichen und um noch ein wenig Zeit zu schinden für den 2014er Mix, folgen nun meine Highlights des vergangenen Jahres. Jetzt wo ich mich mit den derzeitigen Klängen beschäftige, ist es sehr faszinierend zu beobachten, wie der Folkrocktrend erfolgreich durch R’n’B und Co. abgelöst wurde. Ach, diese Schnelllebigkeit. Hätte ich das ganze nach Silvester veröffentlicht, würden wir uns allesamt noch älter fühlen.
Hier also meine Reise in die Vergangenheit.
Wie immer zu finden auf Spotify und hier.
1. The Strypes – Mystery Man
Da bricht die neidische Frau Von Grimm gleich eine ihrer Regeln und mag einfach so eine Band, deren Mitglieder jünger sind als sie. Wenn Noel Gallagher jedoch seinen Segen gibt, ist es okay. Und junge Menschen, die sich mit Musik jenseits der 1980er beschäftigen, kann man guten Gewissens unterstützen.
2. Adam Ant – Hardmentoughblokes
Der Herr hatte ja das Konzert für Berlin leider abgesagt. Ich muss gestehen, dass ich bis auf zwei, drei Songs so überhaupt keinen Zugang zu diesem Album gefunden habe. Und ich weiß auch nicht, ob ein Konzert vielleicht auch ein wenig mein Bild von Adam Ant zerstört hätte. Doch dieses Lied musste einfach auf den Mix, da niemand beim ersten Hören darauf kommen würde, dass das Adam Ant ist. Außerdem erwähnt er Tim Roth.
3. One Direction – One Way Or Another (Teenage Kicks)
Man nehme das schlimmste musikalische Verbrechen der sympathischsten Boygroup der letzten Jahre und freue sich. Ja, mir macht der Clip wirklich sehr viel Spaß. Und in einem Song Blondie und die Undertones zu verwursten, wenn die Zielgruppe weder das eine noch das andere kennt (ich bin jetzt mal so oberflächlich), ist doch letztendlich gut für deren musikalische Entwicklung. Und somit gut für das Wohl aller.
4. They Might Be Giants – Sleep
Im Jahre 2013 fand ich zu They Might Be Giants. Bei den Vinyltagen in einer zur Hälfte heruntergesetzten Kiste entdeckt, griff ich beherzt zu da mir sofort klar wurde, dass sich diese Gelegenheit nicht noch einmal zu diesem Preis bieten würde. Es war Liebe, vorallem dank der Lyrics, die lustigerweise in Englisch und Deutsch aufgedruckt waren. Tolle, verschrobene Band.
5. Lady Gaga – Swine
Ich mochte das Album „Artpop“ aus ihrer Diskografie bisher am meisten. Das mag zwar bei vielen zum heftigen Kopfschütteln führen, aber ich musste beim ersten Anhören sehr lachen, da es das überproduzierteste Werk ist, was ich jemals gehört habe. Und dadurch, dass es einfach zuviel von allem ist, ist es schon wieder anstrengend. Und ich liebe anstrengende, herausfordernde Musik. Und den Song „Swine“ mochte ich von Anfang an am liebsten, da sie so herrlich aggressiv singt und mich gewisse Parts ein wenig an den „Rockafeller Skank“ von Fatboy Slim erinnerten.
6. The Lumineers – Hey Ho
Auch ich konnte mich nicht immer dem ständigen Rumgefolke verwehren. Zum ersten Mal in dem Trailer des letzten Film von Michel Gondry gesehen, hat das Lied mich doch irgendwie berührt. Ich weiß nicht was es ist, aber mich stimmt das Ganze angenehm melancholisch.
7. Eminem – So Far…
Eminem’s Album hatte bei mir richtig eingeschlagen. Zuerst hatte er mich mit feinen Beastie-Boys-Samples und Rick Rubin im Clip um den Finger gewickelt, dann stellte sich heraus, dass auf dem gesamten Werk die besten Samples der letzten Jahre zusammengetragen wurden. Ein Rapalbum das rockt. So mag ich das. Das einzige was meine Euphorie ein Ende bereitete, war sein Auftritt bei Saturday Night Live, der definitiv nicht live war. Was mich unglaublich enttäuschte. Und dann dieses Gesicht, was er zog. Als hätte man ihn dazu genötigt, dort aufzutreten. Man, man.
8. Nick Cave & The Bad Seeds – We No Who U R
Ich glaube, man erhält erst vollkommenen Zugang zu Nick Cave & The Bad Seeds, wenn man sie live gesehen hat. Am besten mit einer Person, die einem viel bedeutet in einer stürmischen Nacht, die nach Beendigung des Festivals zu einem Regendesaster verkommt. Noch nie haben äußere Umstände und Bühnenpersönlichkeiten soviel im Inneren während eines Konzertes angerichtet. Ich dachte, ich sterbe und fühlte mich zugleich erleuchtet.
9. Goldene Zitronen – Der Investor
Und wieder eine Notiz an mich, dass ich mich viel mehr mit deutscher Musik auseinandersetzen muss. Ich hatte tagelang einen fiesen Ohrwurm von den Synthies. Und textlich natürlich auch ein feines Stück.
10. Arcade Fire – Joan Of Arc
Ich habe nie ganz verstanden, warum wirklich jedes Album von dieser Band von den Kritikern so dermaßen gefeiert wird. Doch seitdem ich regelmäßig Saturday Night Live gucke und mich erfolgreich in Win Butler verliebt habe, sammeln sich doch magische Momente dank der Musik an. Es ist diese Spielfreude und freundliche Wärme, die diese Anhäufung von Menschen ausstrahlt, weswegen ich mich schon ärgere, nie ein Konzert der Damen und Herren besucht zu haben. Ich gelobe Besserung. Mit dem Album ansich konnte ich bis auf diesen Song trotzdem wenig anfangen, da ich mich dem zweiten Trend des Jahres durchweg verweigert habe. Meine Punkwurzeln verbieten mir einfach Disco gut zu finden.
11. Depeche Mode – Angel
Was war das für ein aufregender Moment, als ich im PC-Raum meiner letzten Schule saß, um die Pressekonferenz live mitzuerleben. Davor wurde ein Song in der Warteschleife vom kommenden Album preisgegeben. Und ich war unglaublich erleichtert, dass es nicht ganz so kühl und schwer klang wie „Sounds Of The Universe“. Ich liebe die Art wie Dave Gahan hier singt, ich liebe es, dass Martin wieder seine bluesige Gitarre hervorkramen durfte. Ein feiner Appetithappen auf die Tour war das.
12. Everything Everything – Kemosabe
Manchmal überrascht mich die Schönheit von neuartigen Lieder doch. Dies ist einfach ein perfekter Song. Brennt sich ins einfach ins Hirn, ob man will oder nicht.
13. OneRepublic – Counting Stars
OneRepublic gehören dank „Apologize“ zu meinen Hassbands. Ich kann diese furchtbar platten und unoriginellen Werke, die übermassentauglich sind nicht ertragen. Doch da höre ich „Counting Stars“ im Radio, ahnungslos von welchem Interpreten dargeboten und denke bei mir, dass das doch eine der besten Melodien der letzten Jahre ist. Alles passt. Der Text, die Instrumentierung, einfach alles wunderbar arrangiert. Und nach dem ersten Hören kann man schon mitsingen. Und da mir dasslebe dieses Jahr erneut passiert ist, sind OneRepublic wohl nun aufgestiegen zu den Bands mit denen ich eine Hassliebe pflegen.
14. Nine Inch Nails – Everything
Siehe Mixtape: Motivation.
15. Kanye West – Black Skinhead
Ich mag Kanye West. Ich mochte seine Alben schon immer. Dafür, dass er auch noch privat sehr unterhaltsam bis vollkommen bescheuert ist, kann ich ja nichts. Jedenfalls wäre die Welt weitaus weniger lustig ohne ihn. Und neben in eigenartige Familien hineinheiraten und sich selbst toll finden, schafft er es wenigstens interessant instrumentierte Werke zu kreieren. Und deswegen hat er bei mir Narrenfreiheit, denn Hip Hop, der zum Ohrwurm heranreift ist bei mir selten.
16. He’s My Brother She’s My Sister – The Same Old Ground
Und wieder einen Grund mehr, um Craig Ferguson toll zu finden. Auch kleinere Bands bekommen eine Chance Franzi zu verzücken. Und diese Band hat es durch ihre Ausstrahlung absolut geschafft mir ein schönes Sommergefühl zu vermitteln. Und alle wirken so herrlich entspannt und ausgelassen. Ob nun auf den Drums stehend, mit bunten Haaren oder barfuß. So muss das doch sein.
17. The 1975 – Heart Out
Diese Band hat mich leider ein wenig um den Finger gewickelt, weil Manchester und dünne Beinchen in engen Jeans. Da bin ich leider sehr bestechlich. Der Song repräsentiert so ziemlich den Klang meines Sommers. Irgendwie klang alles ähnlich mit viel Geklimper im Hintergrund, gediegen und einfach nett. Als ich zufällig einen Mitschnitt eines Festivals gesehen habe, musste ich allerdings sehr lachen. Die jungen Herren versuchen sehr arg wie verwegene Rockstars zu wirken, was man zu keiner Zeit ernstnehmen kann. Da kann der Sänger auch noch so gut aussehen. Poser bleibt Poser.
18. Fall Out Boy – My Songs Know What You Did In The Dark (Light Em Up)
2013 war auch das Jahr des Comebacks meiner frühen Teenagerzeit. Ich hatte auch die Möglichkeit Fall Out Boy live zu sehen, was dem inneren 14-jährigen Franzi sehr viel Freude bereitete. Die Texte saßen erschreckend perfekt und ich war glücklich, da ich es interessant zu beobachten fand, wie manch einer beim Song „The Phoenix“ geschaut hat. Da samplen sie nämlich „Alles neu“ von Peter Fox. Oder haben sich bei der Resterampe von Plan B bedient. Man weiß es nicht. Auf jeden Fall lustig anzuschauen, die Gesichter von Unwissenden. Ansonsten sind Fall out Boy wieder da angekommen, wo sie auch irgendwie auch hingehören, nämlich Stadionrock. Und ich jedenfalls habe kein Problem damit.
19. Dizzee Rascal – Superman
Das erste Mal, dass ich so überhaupt kein gescheites Video finde. Ich denke aber, auch in dieser Version verfehlt der Song nicht seine Wirkung und man wird hibbelig. Klar, das dazugehörige Album ist sehr sauber und massentauglich produziert, aber da ich Dizzee Rascal schon live erleben durfte, verzeihe ich ihm das, denn er ist sympathisch und bringt mich zum Hüpfen. Mehr erwarte ich nicht von einem guten Konzert. Und das wichtigste: Er hat Humor.
20. Noah And The Whale – Heart Of Nowhere
Der Song hat mich ziemlich erschlagen. Ich glaube es waren die Streicher oder der Text. Oder beides. Hat dazu geführt, dass ich jetzt glücklicher Besitzer des Albums bin.
21. teddiefilms – Dream And Shout
Ja, ich mochte den erfolgreichsten Song des Jahres, aber noch mehr mochte ich diese Version. Mit soviel Liebe wurde eine des Musicals würdige Interpretation kreiert, die einfach nur Spaß macht, aber auch vom Aufwand her beeindruckt. Und ich weiß jetzt schon, dass ich das wieder für lange Zeit als Ohrwurm haben werde.
22. The Lonely Island – Yolo
Mein Lebensmotto für das Jahr 2013.
23. Dizzee Rascal – Bassline Junkie (die erste 50 Sekunden als Hidden Track)
Mein wahres Lebensmotto für 2013. War sogar mein Klingelton. Ich liebe diesen Clip so sehr. Ich bin übrigens immer der linke Herr von beiden, falls ihr mal mit mir den Song anstimmen wollt.
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Ich finde das gesamte The Lumineers-Album recht stark, wenngleich Hey Ho schon ein wenig totgenudelt wurde. Dennoch nett. Die neue Fall Out Boy ist mir dagegen zu poppig, habe aber auch noch nicht wirklich komplett reingehört.
Uuuh, dann werde ich vielleicht doch mal in das Album der Lumineers hineinhören.
Das mit Fall Out Boy kann ich absolut verstehen, aber für mich waren sie eh schon immer eine Popband. Passt irgendwie zu ihnen.
Na klar, war schon immer Powerpop, doch ich vermisse hier die Gitarren. Vielleicht höre ich aber dennoch nochmal rein.
Mochtest du auch die anderen Bands der Emoära?